Unser Hotel in Vancouver „Rosedale on Robson“ zu verlassen, fiel uns schon ein bisschen schwer, kann man sich doch dort schnell heimisch fühlen. Das Auschecken verlief ebenso freundlich und problemlos wie das Einchecken am Ankunftstag und das am Vortag bestellte Shuttle kam pünktlich (eigentlich sogar überpünktlich) und der nette und gesprächige Fahrer brachte uns und ein paar andere Urlauber, die noch an anderen Hotels in Downtown aufgelesen wurden, sicher zum Wohnmobilvermieter Fraserway auf Annacis Island südlich von Vancouver. Unser 20-Fuß-Motorhome hatten wir – wie alle anderen Fixpunkte der Reise – von Deutschland aus gebucht, was ich auch dringend jedem Urlauber empfehle.
Die Buchung haben wir online über CRD gemacht. Mittlerweile kann man auch bei CamperCo* Wohnmobilreisen buchen – für Kanada und die USA.
Nachdem man sich seinen Camper und eventuelle Zusatzoptionen zusammengestellt hat, schickt man seine Buchungsanfrage ab, wobei man auch gleich Flüge und Hotelübernachtungen und ggf. auch Reiseversicherungen anfragen kann. Zumindest in meinem Fall wurde ich anschließend noch von kompetenten Mitarbeitern beraten, was z. B. auch zu der tollen Whale-Watching-Tour vom Vortag geführt hat.
Übernahme des Campers bei Fraserway
Bei Fraserway angekommen, wurden wir sofort freundlich auf deutsch (mit sympathischem schweizer Akzent) begrüßt und hatten den wenigen nötigen Papierkram schnell hinter uns gebracht. Deutlich ausführlicher wurden wir anschließend in das Fahrzeug eingewiesen, was insbesondere für uns als erstmalige Camper sehr angenehm war. Wer macht sich denn vorher schon detaillierte Gedanken über Vorgänge wie das Dumpen oder das Handling des Frischwassers und der Heizung? Auch diese Einführung war auf deutsch, was für mich zwar weniger wichtig war, jedoch sicher für den ein oder anderen deutlich angenehmer ist, der sich in der englischen Sprache nicht ganz so zu Hause fühlt. Überhaupt scheinen bei Fraserway (und vermutlich auch bei den anderen Vermietern) einige deutschprachige Mitarbeiter angestellt zu sein, weshalb wohl jeder Kunde in den Genuss einer deutschsprachigen Einführung kommen kann. Der Präsentkorb zur Begrüßung tat ein Übriges, dass wir uns gut aufgehoben fühlten.
Wir haben dann ganz in Ruhe unsere Koffer ausgepackt, die wir anschließend bei Fraserway stehen lassen konnten – ein großer Vorteil bei den natürgemäß beengten Platzverhältnissen in solch einem Motorhome. Die Möglichkeit hat man natürlich nur, wenn man das Motorhome auch wieder an der selben Vermietstation zurückgibt, an der man es übernommen hat. Entscheidet man sich für eine Einwegmiete z. B. von Vancouver nach Calgary, muss man wohl oder übel die Koffer mitführen.
Der erste Einkauf
Uns wurde dann noch auf den Weg mitgegeben, dass wir den ersten großen Einkauf sehr gut in Chilliwack erledigen können, einer größeren Stadt mit gut zu erreichenden Supermärkten direkt am Highway 1 und durchaus in Reichweite des geplanten ersten Streckenabschnitts. Wir haben uns dann wegen der guten Parkmöglichkeit mit dem noch etwas ungewohnten Camper für Safeway entschieden. In dem großen Supermarkt mit der für Deutsche ungewohnten Anordnung der Lebensmittel fiel uns die erste Orientierung nicht ganz leicht und der umfangreiche Einkauf dauerte inkl. Verstauen der Lebensmittel auch knapp zwei Stunden. Ein weiterer Grund dafür, am Tag der Übernahme keine weite Strecke einzuplanen.
Für den ersten Einkauf haben wir glatt 250 CAD hingelegt – und hierbei ist der Rabatt über die Safeway-Card, die uns gleich an der Kasse angeboten wurde, bereits abgezogen. Ein Karton Bier (Molson Canadian) für die Abende am Lagerfeuer schlug mit weiteren knapp 50 Dollar zu Buche. Das kleine Fläschchen Glenfiddich begleitete uns ja schon seit dem Duty-Free-Shop in Düsseldorf. Auf CamperCo gibt es übrigens einige tolle Hinweise zum ersten Einkauf für Wohnmobilreisen. Ein Einkaufszettel wird auch gleich mitgeliefert.
An das Handling des Campers gewöhnt man sich recht schnell, insbesondere bei dem vergleichsweise kleinen 20-Fuß-Modell, für das wir uns entschieden hatten. Im Hinblick auf manche Stellplätze, die wir später noch aufgesucht haben, war das auch eine gute Entscheidung. Das 20er-Modell ist für mich die ideale Kombination zwischen Komfort und Handling, wenn man mit zwei Personen reist. Für größere Gruppen oder andere Einsatzzwecke bieten die Vermieter aber eine große Auswahl an anderen Fahrzeugen an, vom Truck Camper mit Allradantrieb bis zum fahrbaren Eigenheim mit 32 Fuß Länge und ausfahrbarem Seitenteil (Slide-Out). Da ist für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas dabei.
Wir hatten geplant, an diesem ersten Tag etwa bis Hope zu fahren und wurden dann kurz vor Hope durch eine Reklametafel auf den Camperland RV Park an den Bridal Falls geleitet. Dort wurden wir freundlich aufgenommen, konnten noch einen Rabatt als Fraserway-Kunde in Anspruch nehmen, von dem wir gar nichts wussten und bekamen einen sehr ruhigen Stellplatz am Rand zugewiesen, von dem aus wir die sehenswerten Bridal Falls dann auch in sieben Minuten zu Fuß erreichen konnten. Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit und wir waren auch ziemlich geschafft, sodass wir den Anblick nicht so genießen konnten, wie es eigentlich angemessen gewesen wäre. Als Abendessen standen King Prawns mit Tomaten, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch und Baguette auf dem Plan und eine ruhige erste Nacht im Camper konnte beginnen.
Auf CamperCo haben wir noch einige Informationen zur Übernahme des Campers bereitgestellt. Was es dabei zu beachten gilt und wie sie am besten abgewickelt werden sollte, ist dort schön zusammengefasst.
* CamperCo ist eine Informations- und Buchungsplattform für Wohnmobilreisen, die ich selbst betreibe.